Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren
Auch nach der Volksabstimmung vom 4. März bleiben wir dran. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Lehrplan 21, der entsprechenden Lehrerbildung und den anderen laufenden Schulreformen ist unsere Wahrnehmung geschärft und durch die gute Zusammenarbeit mit anderen Reformkritikern ist ein menschlicher Verbund entstanden, der mit einem Abstimmungstermin nicht beendet ist. Unser Einsatz geht weiter – muss weitergehen – und jeder Beitrag für eine gute Schulbildung unserer Kinder ist willkommen.
Zum Einstieg zwei erhellende und aufbauende Beiträge zweier Pädagogen, die von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln auf essentielle Aspekte der Bildung zu sprechen kommen: Ein Radiogespräch mit Allan Guggenbühl zur Unverzichtbarkeit der persönlichen Lehrer-Schüler-Beziehung, die er mit Nachdruck auch in den heutigen Schulen einfordert; und ein Plädoyer von Carl Bossard für die dringende Pflege der deutschen Sprache. Es folgt die aktuelle Diskussion der Tagesschulen im Zürcher Parlament und in den Medien, und schliesslich wird die Frage der Chancengleichheit im heutigen Schulsystem unter die Lupe genommen und festgestellt: Die Integration aller Kinder in Regelklassen, wo sie und ihr Lernen mehr oder weniger sich selbst überlassen bleiben, löst das Problem jedenfalls nicht, im Gegenteil. Chancengleichheit in einem humanistischen Sinne kann nur heissen, dass Kinder mit Lerndefiziten – aus welchem Grund auch immer – von ihrer Lehrerin persönliche Anleitung, Bejahung und Zutrauen erfahren und mit jedem gelungenen Lernschritt allmählich Zuversicht und Freude am Lernen entwickeln können. Dass dies in einer Kleinklasse mit einer vom Lehrer gepflegten Klassengemeinschaft besser möglich ist als in einem Grossraumbüro mit Lernboxen und selbstorganisiertem Abarbeiten von Wochenplänen, wird hoffentlich innert nützlicher Frist immer mehr Eltern, Lehrkräften und Pädagogen einleuchten.
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gemeinsam den Weg zu einer guten Schulbildung für unsere Jugend weiter zu gehen. Vielleicht gibt es in Ihrem Umfeld Menschen, die sich für die Lektüre unseres Newsletters interessieren könnten? Gerne können Sie uns dies mitteilen.
Für die Redaktion
Marianne Wüthrich
Inhalt
- Kinder in der Optimierungsfalle?
- Eine Sprache wird malträtiert
- Volk stimmt bei den Tagesschulen über 75 Millionen Franken ab
- Tagesschule: Segen und Gedeih oder Fluch und Verderb?
- Nicht immer ein leichter Zmittag
- Der Mythos der gerechten schulischen Selektion
Leserbrief - Die Illusion der gleichen Chancen
- Veranstaltungshinweis 21. 3. 2018