Vorwort
«Die Schülerinnen und Schüler auf die digitalisierte (Berufs-)Welt vorbereiten» ist das meistgelesene Argument für die Digitalisierung und die damit verbundene Individualisierung der Schulen ab dem Kindergarten. Trotz tausendfacher Wiederholung – auch mehrmals in der Sammlung des neuen Newsletters – ist dieses Argument schlicht falsch. Tatsache ist, dass kein Weg am gründlichen Erarbeiten und Vertiefen des Lernstoffes im Klassenverband vorbeiführt, Tatsache ist auch, dass jede Klasse keinen Coach, sondern einen «Kapitän» braucht (siehe die Beiträge von Thomas Baer und Hanspeter Amstutz).
Den Beweis für diese Sichtweise liefert leider seit Jahren die Sekundarschule Niniho im Zürcher Unterland, wo die Jugendlichen viele Wochenlektionen allein mit ihrem iPad verbringen (sogenanntes «Selbstorganisiertes Lernen SOL») und deshalb erwiesenermassen grosse Lücken in ihrem Lernrepertoire aufweisen. Zwar geht es in vielen anderen Schulen ähnlich zu. Das Besondere in Niederglatt, Niederhasli und Hofstetten ist aber, dass sich dort eine starke Elterngruppe seit langem dagegen zur Wehr setzt, dass ihre Kinder keine genügende Schulbildung mitbekommen. Nicole Fuchs und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern gebührt der Dank der Eltern im ganzen Land dafür, dass sie laut und vernehmlich sagen, was viele andere auch gemerkt haben: Der Lehrplan 21 mit seiner «Kompetenzorientierung», die individualisierte und selbstorganisierte Beschäftigung der Schüler und die Beschäftigung der Lehrerschaft mit dem Ausfüllen von Tabellen und Fragebögen statt mit dem Unterrichten ihrer Klassen bringt’s nicht!
Am 15. April ist Wahltag in der Sekundarschulpflege Niniho: Wir wünschen Nicole Fuchs und den anderen Kandidaten der IG Schule Niniho viel Erfolg!
Für die Starke Volksschule Zürich
Marianne Wüthrich
Inhalt
- Vorwort
- Kapitäne oder Coachs?
- Schule von Morgen – Eine Frage des «Wie»!
- Der Kampf um die Schule von morgen
Leserbrief - Transparenz und offenere Kommunikation
«Zu den Wahlen der Sekundarschulen Eduzis»
Zu den Erneuerungswahlen der Sekundarschulpflege Niniho
Warum das Präsidium? - Stadt Zürich schenkt jedem Schüler ein Tablet
Leserbrief - Digitalisierung wirft Fragen auf
- «Wir können nicht jedem Schüler ein iPad kaufen»